Auf den
Spuren der Tiere

Wer im Wald auf Spurensuche geht, kann die unterschiedlichsten Tiere entdecken. (Und hinterlässt, ganz nebenbei, seine eigenen Spuren.) Spuren das sind nicht nur Fußabdrücke in Schnee oder Matsch. Es können auch Haare oder Federn sein, Futterreste und Fraßspuren, abgeknickte Zweige, wenn jemand zu schnell durch das Unterholz gehuscht ist, oder für langjährige Bewohner sogar ein eigener Trampelpfad und eine Unterkunft.

Jedes Lebewesen hinterlässt seine eigenen Spuren. Sie sind genau so einzigartig wie die Tiere, die unterwegs waren. Wenn man weiß, wonach man suchen muss, sind die Spuren genauso eindeutig wie unsere Namensschilder an der Klingel.

Welche Arten von Spuren gibt es?

Fell & Federn

Fell und Federn bleiben oft an rauen Kanten oder Kletten hängen. Vor allem Federn sind oft eindeutig und können mit Hilfe von Büchern den richtigen Vögeln zugeordnet werden.

Fraßspuren und Futterstellen

Jedes Tier muss essen. Und je nach dem um welches Tier es sich handelt, sieht der „Teller“ hinterher unterschiedlich aus.

Fußspuren

Je nachdem wie groß und schwer, lang und breit ein Tier ist hinterlässt es andere Fußspuren. Geht als Kitagruppe doch einmal über geharkten Sand, alle nebeneinander. Sehen eure Spuren auch unterschiedlich aus? Wer hat welchen Schuhabdruck?

Bau

Das Zuhause der meisten Tiere wird als Bau bezeichnet. Jedes Tier lebt anders und sein zu Hause ist so gestaltet, wie es ihm am besten gefällt. Ein Blick auf das Zuhause eines Tieres kann uns verraten wer dort lebt.

Welches Tier war hier?

Eichhörnchen

Eichhörnchen in seinem Kobel

Das Eichhörnchen lebt hauptsächlich in den Baumkronen. Es hinterlässt nur selten Fußspuren. Meist findet man eher Futterreste, oder entdeckt im Frühling und Winter seinen Bau. Der Bau des Eichhörnchens heißt Kobel. Er ist eine runde aus Zweigen gebaute Kugel. Das Eichhörnchen polstert sie von innen mit Blättern Moos und anderen weichen Dingen. Hier hält es seinen Winterschlaf und zieht seine Jungen groß. Das Eichhörnchen geht sehr geschickt und sorgsam mit seinem Futter um. Es frisst zum Beispiel sehr gerne Fichtensamen. Dabei hält es den Zapfen mit seinen Hinterpfoten fest und zupft die einzelnen Samen heraus. Beim Essen dreht es den Zapfen. Man kann hinterher immer noch erkennen in welche Richtung gedreht wurde. Manche sind rechts, manche sind Linkshänder. Wenn man die Reste des Zapfens findet, kann man immer noch erkennen wie rum das Eichhorn gedreht hat.

Zapfen der vom Eichhörnchen gezupft wurde
Zapfen der von einer Maus geknabbert wurde

Mäuse

Auch Mäuse fressen gerne Zapfen. Ihre Methode ist aber eine deutlich andere als die des Eichhorns: Sie zernagt den Zapfen. Dabei beißt sie bis auf den Holzkern in der Mitte, wobei dieser splittert. Mäuse wohnen in Höhlen unter der Erde. Wenn es sehr trocken ist, kann man im Gras ihre vielen Gänge erkennen. Wenn man ihre kleinen Fußspuren über der Erde findet, kann man sehen, dass die Maus mit ihren Hinterpfoten fast auf die gleiche Stelle stritt wie zuvor mit ihren Vorderpfoten. Außerdem ist Ihr Schwanz, den sie hinter sich herzieht, erkennbar.

Fußspur einer Maus

Specht

Der Specht sucht seine Nahrung in Bäumen. Käfer und Würmer sind seine Leibspeise. Auch wenn man ihn nicht sieht, kann man ihn oft gut hören. Sein Zuhause ist eine Höhle in einem Baum. Später nisten andere Vögel gerne in den Höhlen, die der Specht gebaut hat. Neben den Bäumen in denen der Specht herumhackt, hat der Specht auch eine „Schmiede“. Spechtschmieden sind harte Gegenstände wie Steine, Mauern oder altes Holz. Diese Gegenstände nutzen Spechte, um harte Nahrung wie Nüsse oder Zapfen einzuklemmen. Sie können dadurch auf den Samen einhacken, ohne ihn mit den Füßen festhalten zu müssen. Danach sehen die Zapfen ziemlich zerfetzt aus. Spechtschmieden erkennt man daran, dass meist viele zerhackte Zapfen und Nüsse an einer Stelle liegen.

Ein vom Specht zerhackter Zapfen

Rehe und Hirsche

Rehe und Hirsche sind Schalenwild bzw. Paarhufer. Das heißt: Ihre Fußabdrücke bestehen aus zwei nebeneinander liegenden Schalen oder Ballen. Die Spitzen liegen nah beieinander, wenn das Tier entspannt ist. Flüchtet das Reh oder der Hirsch vor etwas tritt er heftiger auf und die Spitzen sind auseinander gedrückt.

Von Hirsch oder Rehbock kann man Geweihe finden. Sie hinterlassen auch Kratzstellen an Bäumen, wenn sie die Haut von Ihren Geweihen abschälen.

Fußspur von Rehen

Wildschwein

Fußspur vom Wildschwein

Auch Wildschweine sind Paarhufer bzw. Schalenwild. Im Gegensatz zu Reh und Hirsch sieht man beim Wildschwein die hinteren Ballen. Man könnte sagen das Wildschwein ist das einzige Tier, das im Wald Hackenschuhe trägt.

Wildschweine leben in Rotten. Eine Rotte auf Futtersuche kann sehr viel Schaden anrichten. Sie pflügen mit ihren starken Nasen ganze Felder um, graben Wiesen auf und treten Wege und Straßen kaputt.
Sie wühlen mit Ihren Nasen im Boden, um Würmer, Käfer oder Nüsse und Samen zu finden. Dabei hinterlassen sie eine Schlammwüste.

Wildschweine suhlen sich gerne im Schlamm. Das ist Ihre Hautpflege und für Wildschweine ungefähr so wie eincremen. Die Schlammlöcher werden Suhlen genannt und sind sehr gut zu erkennen.

Fuchs

In Bezug auf Hausarbeiten ist der Fuchs faul. Eine Höhle baut er sich äußerst ungern. Viel lieber nimmt er verlassene Höhlen von anderen Tieren, vertreibt sie, um Ihr Zuhause zu übernehmen oder mietet sich beim Dachs ein. Ob ein Fuchs eingezogen ist kann man anhand der Umgebung gut erkennen. Fellreste, Knochen und auch Kot lässt der Fuchs einfach in der Nähe seiner Höhle liegen.

Tatzenspuren vom Fuchs

Der Tatzenabdruck des Fuchses ähnelt dem des Hundes. Er hat einen Handballen und vier Zehen. Anders als beim Hund kann man aber das Fell zwischen seinen Ballen deutlich erkennen und er ist deutlich schmaler. In Schlamm und Schnee kann man sie besonders gut erkennen.

Fuchs beim mäuseln

Besonders beim Mäuseln, dem Sprung, wenn der Fuchs sich auf ein Mäuseloch stürzt, drücken sich die Abdrücke tief in den Untergrund und sind gut zu erkennen. Der Fuchs stürzt sich im Winter dafür sogar unter den Schnee um seine Beute zu erwischen.

Dachs

Dachsspur im Schlamm; oben Hinterpfote; unten Vorderpfote

Das Zuhause des Dachses nennt man Burg. Die Burg des Dachses ist ein unterirdisches Höhlensystem mit vielen Kammern. Ganze Familien leben hier zusammen und bauen es immer weiter aus. In diesen zusätzlichen Platz ziehen manchmal Untermieter ein. Der Dachs duldet in seinem Zuhause Fuchs und Kaninchen. Zwischen allen Bewohnern des Dachsbaus herrscht der sogenannte Burgfrieden, d.h. die Fleischfresser jagen die Pflanzenfresser nicht.

Der Dachs ist ein sehr sauberes Tier. Es hält seine Höhle und auch die direkte Umgebung sehr sauber. Futterreste werden fortgeschafft und auch sein Geschäft verrichtet ehr in eine Art Toilette. Die Fußspuren des Dachses sind lang und man kann seine scharfen Krallen gut erkennen. Im Schlamm Zeichnen sich auch Handballen und 5 Zehen bzw. Finger deutlich ab

Hase

Hasen sind auf dem Feld nur schwer zu finden. Sie sind mit Ihrem braunen Fell sehr gut getarnt. Ihre langen Löffel nehmen jedes Geräusch war. Dann ducken Sie sin in Kuhlen im Boden und sind so gut wie unsichtbar. Erst wenn man ihnen sehr nahe kommt flitzen sie hakenschlagend davon.

Hasen sind in Ihren Kuhlen fast unsichtbar

Mit ihren pelzigen Füßen hinterlassen Hasen im Schlamm keine Pfoteabdrücke. Wer Hasenfußspuren suchen möchte, macht das am besten wenn Schnee liegt. Dann kann man sehen, dass Sie in Bocksprüngen hoppeln. Das heißt: sie setzen erst die Vorderpfoten auf und hüpfen dann mit beiden Hinterpfoten davor. Dadurch hat die Spur eines Hasen immer zwei kurze übereinanderstehende Abdrücke und zwei lange, die nebeneinanderstehen.

Fußspur Hase

Kleine Singvögel

Kleine Vögel haben ihre Füße nebeneinander. Große Vögel laufen wie Menschen, und setzten einen Fuß einen Fuß nach dem andern. Ihre Nester erkennt man am besten im Frühling und im Herbst. Je nach Größe und Art der Vögel findet sich Ihr Nest entweder am Boden, in einer Kuhle, in einem Baum oder an/ in einem Gebäude.

Fußspur Singvogel
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner