Projekt
Waldfuchs
Hintergrund
Ziel der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. ist es, das Thema Wald und Waldschutz nachhaltig in der Gesellschaft zu verankern. Bildung im Kindergartenalter kommt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle zu. Wer als Kind bereits positive Erfahrungen im Wald gemacht hat und für die Themen Umwelt, Artenschutz und Biodiversität sensibilisiert wurde, übernimmt die Grundrichtung dieser Wertehaltung auch ins Erwachsenenalter.
Aus diesem Grund ist es sinnvoll, bereits Kinder im Kindergartenalter an die Natur, den Wald und seine Bewohner heranzuführen und sie für das Gebiet Wald und Waldschutz zu begeistern.
Die Arbeit an diesen Themen unterstützt und verbessert auch die kindliche Entwicklung: Durch Experimente und Beobachtungsaufgaben werden die Sinneswahrnehmungen der Kinder gestärkt. Zudem bietet die Erkundung des Waldes unzählige Möglichkeiten für das Entdecken und Erkunden – auch eigener Fähigkeiten. Durch gemeinsames Ausprobieren und dem Austausch mit Gleichaltrigen, aber auch mit Erzieherinnen und Erziehern werden Kompetenzen wie Kommunikation, Kooperationsfähigkeit und das Sozialverhalten im Allgemeinen gefördert. Die Kinder gewinnen neben Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen durch die Bewegung im Lebensraum Wald auch erhöhte motorische Fähigkeiten, verbessert Koordinationsvermögen und Krankheitsresistenz. Allgemein ist der Wald als Spielplatz ein hervorragender Baustein für kindliche Entwicklung und ein fundiertes Allgemeinwissen.
Kurzbeschreibung
Seit der Gründung im Jahr 2008 betreut das Waldfuchsprojekt Kindertagesstätten im gesamten Bundesland Sachsen-Anhalt. Aus einem Pilotprojekt von 10 KITAs entstand durch die Förderung vom LandesZentrum Wald Sachsen-Anhalt und von der Lotto Toto GmbH Sachsen-Anhalt ein umfassendes pädagogisches Programm an dem jährlich 200 bis 240 Einrichtungen teilnehmen.
Von seiner Konzeption her richtet sich dieses Angebot an Kinder im Vorschulalter. Das Projekt findet in einem jährlichen Zyklus statt, sodass jedes Kind mit Eintritt in die Vorschulgruppe an dem Programm teilnehmen kann. Auch für Kinder mit Lernbeeinträchtigung an Förder-Grundschulen ist das Waldfuchsprojekt geeignet, da es keine Lese und Schreibkenntnisse voraussetzt und stark auf der Grundlage von eigenen Erfahrungen und praktischen Experimenten aufbaut.
Grundsätzlich können sich alle Kindergärten und Förder-Grundschulen vor dem Start eines neuen Schul- bzw. Kita-Jahres auf das Waldfuchs Projekt bei der SDW bewerben.
Die Einrichtungen werden dabei durch externe Betreuerinnen und Betreuer begleitet, die über das Jahr verteilt an unterschiedlichen Themen mit den Kindern arbeiten. Als externe Betreuer engagieren sich unter anderem Jäger, Förster, Landwirte oder Waldpädagogen.
Das Programm der SDW sieht vor, dass die Kinder mindestens acht Waldtage absolvieren. An diesen Tagen verlassen die Kinder ihre Kita und beschäftigen sich an einem besonderen Lernort, wie z.B. im Wald, bei einer Imkerei oder in einem Park oder einem Naturschutzgebiet mit einem waldpädagogischen Thema. Um die Themenauswahl zu erleichtern, werden von der SDW 23 Themen vorgeschlagen. Die Waldtage sind die Voraussetzung, damit die Kinder die sogenannte Waldfuchsprüfung absolvieren können.
Jede teilnehmende KITA oder Förderschule erhält je einen Waldfuchsrucksack gefüllt mit Ausrüstungsmaterialien wie Sammelbeuteln, Becherlupen, Augenbinden, einer Blumenpresse und vielem mehr. Diese Materialien sollen die didaktischen Möglichkeiten für externe Betreuer an Waldtagen bereichern. Zusätzlich bieten sie den Pädagogen der eigenen Einrichtung die Möglichkeit auch eigene Waldtage bzw. Experimente durchzuführen.
Um die Kinder in ihrer Bildung zu unterstützen, sowie die Waldtage vor- und nachzubereiten bekommt jeder Vorschüler ganz eigene Arbeitssachen. Es gibt für jeden ein Waldfuchs- Arbeitsheft, aufgegliedert nach Jahreszeiten und den 23 vorgeschlagenen Themen, ein Waldfuchs-Cap mit Logo und eine Waldfuchsstempelkarte am Schlüsselanhänger. Die Stempelkarten dienen als Waldtagebuch und dokumentieren die bearbeiteten Themen. Das Cap zeigt schon von weitem die Zugehörigkeit zum Waldfuchsprojekt und wird in der Regel von den Kindern getragen als wäre sie eine Auszeichnung. Das Arbeitsheft, welches die Kinder das Jahr über bearbeiten, entwickelt sich zum eigenen Nachschlagewerk.
Am Ende des Kitajahres erhält jedes Kind, nach bestandener Prüfung, einen Waldfuchs-Pass. Eine Art Zeugnis, mit dem sie sich als Waldfuchs ausweisen können. Die Einrichtung wird mit einer Urkunde und einem Zertifikats-Glas-Schild geehrt. Das Zertifikatsschild wird mit Jahreszahlbuttons auf dem aktuellen Stand gehalten.
Ziele des Projektes
- Die Kinder werden an die Natur hergeführt, und erleben diese ganzheitlich.
- Die Kinder erlernen grundsätzliches Wissen über den Wald und seine Bewohner.
- Die Kinder bauen einen positiven Bezug zur Natur auf und lernen, verantwortungsbewusst mit dem Wald umzugehen.
- Die Kinder sollen sich in der Natur wohlfühlen und keine Angst vor dem Wald haben.
- Die Kinder sollen verstehen, wie Mensch und Natur wechselseitig aufeinander wirken.
Die Entwicklung der Teilnehmerzahlen der Kindertagesstätten und Förderschulen am Waldfuchsprojekt der SDW ließ in den vergangenen Jahren einen deutlichen Anstieg erkennen. Auch für das Jahr 2023 haben sich über 200 Einrichtungen angemeldet. Das Waldfuchsprojekt wird daher mit großem Erfolg fortgesetzt.
Anmeldeformular
Haben wir Euch neugierig gemacht? Prima! Dann entdeckt die Natur und werdet „Waldfuchs der SDW“. Nehmt gerne Kontakt zu uns auf.
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